: Beiräte gegen mehr Nachtflüge
■ Klare Voten gegen Flughafengesellschaft
Der Beirat Neustadt ist gegen die Verkürzung des Nachtflugverbotes. Auf der Sitzung am Montag sprachen sich neun Beiratsmitglieder von SPD und Grünen gegen einen entsprechenden Antrag der Flughafengesellschaft aus. Die nächtlichen Flug- und Landeverbote sollen von derzeit 22.30 bis 6.30 Uhr auf 23.00 — 6.00 Uhr verkürzt werden.
Da konnte auch Flughafen-Geschäftsführer Ersnt kein gutes Wort mehr einlegen. Der Bedarf der Charterflug-Gesellschaften steige ständig, appellierte Ernst an den Beirat. Der Hamburger Reiseveranstalter Hapag-Lloyd wolle diese Nachfrage nun in Bremen befriedigen. Für den Wartungsdienst der Flieger würden entsprechende Arbeitsplätze eingerichtet.
Die Gemüter der NeustädterInnen konnte er damit nicht beruhigen. Viele Ausnahmeflüge und lange Aufwärmphasen vor den Starts sorgten schon jetzt dafür, daß „wir nachts aus den Betten fallen“, kritiserten sie.
Zu einer ähnlichen Einschätzung wären wohl auch die Beiratsmitglieder in Huchting gelangt, wenn sie am gleichen Abend zum gleichen Thema gut drei Kilometer Luftlinie von ihren Kollegen in der Neustadt abgestimmt hätten. Doch weil für eine Abstimmung die Zeit in Huchting nicht mehr ausreichte, begnügten sich die Beiratsmitglieder mit einem Meinungsbild. Auch hier wurde der Antrag der Flughafen-Gesellschaft abgelehnt und eine Sondersitzung des Beirates vor dem 28. Septmeber anberaumt. Diese Frist hat der Wirtschaftssenator den Beiräten zur Stellungnahme gesetzt. Mit den beiden Beiratsvoten beschäftigte sich gestern auch die Fluglärm-Kommission. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluß noch nicht fest. M. B./ M.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen