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Nordsee-Schutz mit Atommüll

■ Trotz Abkommens in Paris Nordsee weiter als Entsorgungsklo

Nach zähem Ringen haben sich dieeuropäischen Umweltminister am Dienstag in Paris auf ein neues Abkommen zum Schutz der Nordsee geeinigt. Allerdings räumt das „Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks“ nach Angaben der deutschen Delegation den Einleitern Großbritannien und Frankreich die Möglichkeit ein, zu einem späteren Zeitpunkt ihren schwach- und mittelradioaktiven Abfall ins Meer zu kippen.

Grundsätzlich sieht das Abkommen, das den offiziellen Angaben zufolge am Abend unterschrieben werden soll, ein Verbot der Abfallbeseitigung im Nordost-Atlantik vor. Durch die Zugeständnisse an Großbritannien und Frankreich ist es nach Ansicht von Beobachtern jedoch deutlich verwässert worden. Zeitweise stand das zweitägige Treffen am Rande des Scheiterns. Bundesumweltminister Klaus Töpfer äußerte sich gegenüber Journalisten deutlich unzufrieden, daß Großbritannien und Frankreich nicht zu einem dauerhaften Verbot der Verklappung ihres schwach-und mittelstrahlenden Atommülls bereit gewesen seien.

Im Einzelnen sei auf Drängen Großbritanniens und Frankreichs beiden Ländern die Option eingeräumt worden, nach einem „Dumpingverbot“ von 15 Jahren radioaktive Abfälle wieder ins Meer zu leiten. Allerdings müßten beide Länder während dieses „Moratoriums“ den Umweltministern über ihre Anstrengungen berichten, die Abfälle im eigenen Land zu entsorgen. Großbritanien wollte sich eine Option offenhalten, seine abgerwackten Atom-U-Boote künftig im Meer zu versenken, hieß es.

dpa

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