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SONNTAG

SHERMANS FELDZUG

Eigentlich hatte Ross McElwee als Einmannfilmteam auf den Spuren William T. Shermans den amerikanischen Süden bereisen und einen Dokumentarfilm über den mörderischen Vernichtungsfeldzug des Generals drehen wollen, der 1864 ein Gemetzel unter der Zivilbevölkerung anrichtete. Kurz vor Drehbeginn aber begibt es sich, daß McElwee von seiner Freundin verlassen wird. Der deprimierte Filmemacher weicht spontan vom ursprünglichen Thema ab und erstellt statt dessen eine sehr persönliche Bestandsaufnahme, die nach einer langen Reise, vielen Begegnungen und zahlreichen Verwicklungen eine Art Katharsis zur Folge hat. Weil nicht triefendes Selbstmitleid den Inhalt bestimmt, sondern, im Gegenteil, viel gelacht wird im Auditorium, bekam McElwee das Prädikat „Woody Allen des Dokumentarfilms“ aufgebrummt. Der Untertitel faßt treffend zusammen: „Eine Meditation über die Möglichkeit der schwärmerischen Liebe im Süden in einer Ära der atomaren Aufrüstung, auch eine Komödie“.Bayern 3, 11.30 Uhr

VIKTOR UND VIKTORIA

Mit dieser Komödie schuf Reinhold Schünzel einen Ufa-Klassiker, der 1957 von Karl Anton und 1982 von Blake Edwards neu verfilmt wurde. Die arbeitslose Sängerin Viktoria (Renate Müller) übernimmt in einem Varieté den Part eines Travestie- Künstlers und tritt als Mann auf, der eine Frau darstellt. Ihr Erfolg führt zu weiteren Engagements und entsprechenden Verwicklungen, da es ihr immer schwerer fällt, ihr wahres Geschlecht vor der Öffentlichkeit geheimzuhalten.West 3, 14.40 Uhr

WUT IM BAUCH

„Over The Edge“, so der Originaltitel, ragt deutlich heraus aus der Dutzendware US-amerikanischer Teenagerfilme. In Anlehnung an tatsächliche Begebenheiten schildern die Autoren Charlie Haas und Tim Hunter („Das Messer am Ufer“) das Leben einer Gruppe von Jugendlichen in einer unwirtlichen Trabantenstadt, deren Erbauer keinen Gedanken auf die Bedürfnisse junger Bewohner verschwendet haben. Ihr Aufbegehren gegen Eintönigkeit und Vernachlässigung ruft die Polizei auf den Plan. Schüsse fallen, es gibt einen Toten, und die Situation eskaliert. Obwohl der provokante Film mehrfach umgeschnitten werden mußte, kam er in den USA aus Angst vor Unruhen nicht in die Kinos. Regie führte Jonathan Kaplan („Angeklagt“), vor der Kamera wirken Matt Dillon, Michael Kramer, Pamela Ludwig und Vincent Spano.RTL 2, 22.10 Uhr

TRECKER-BECKER UND CO.

Als „Schmuddelkinder“ bezeichnet sie das Presseheft, und das Wörtchen „skurril“ paßt immer irgendwie und sowieso auf jene Berliner Paradiesvögel, die in einer Wagenburg an der Spree erfolgreich das alternative Stadtleben erproben — als Fuhrunternehmer, Schneider, Artisten, Fahrradkuriere. Susanne Köpcke hat sich hingewagt und eine Reportage gedreht.ARD, 22.45 Uhr

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