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Der Drogen strich soll bleiben

■ Betr.: taz vom 15.09.92, „Drogenstrich bleibt“

Wir haben einen Bildungssenator, der sich nicht zuständig fühlt für die Drogenroblematik, eine Gesundheitssenatorin, die das „Viertel“ doch für ziemlich friedlich hält; jetzt haben wir auch noch eine „Sozialexpertin“ Steinhöfel, die weiß, daß der Drogenstrich immer in der Friesenstraße bleiben wird und daß die Freier weiterhin dort mit den Frauen in die Büsche gehen werden. In dem taz- Interview zeigt sich Elke Steinhöfel wirr und inkompetent; so wird der Strich nahc ihren Angaben verlegt und doch nicht verlegt, er soll fern und doch nah sein, Dezentralisierung heißt nicht Entlastung des Viertels, sondern ist präventiv zu sehen. Darüber hinaus kennt sie aufs geratewohl Standorte, die nie ernsthaft zur Diskussion standen. Woher hat Elke STeinhöfel auf einmal diese Gewißheiten, da sie doch selbst nach eigenen Angaben noch vor 8 Wochen ganz anders über diese Problematik urteilte? Wo hat sie sich denn „vor Ort kundig gemacht“, wie es so schön heißt? Hat sie mal mit den betroffenen drogenabhängigen Frauen gesprochen oder nur mit Hilfsorganisationen? Hat sie mit AnwohnerInnen geredet? In dem taz-Interview kommen die BewohnerInnen der betroffenen Straßen nur auf direktes Nachfragen vor. Sie sind es aber leid, immer wieder darlegen zu müssen, daß die Belastungen, die seit Jahren vom Drogenstrich ausgehen, nicht mehr auffangbar sind. Ihr soziales Engagement kostet Elke Steinhöfel aus ihrer ruhigen, grünen Seitenstraße in Schwachhausen keinen Pfifferling; dafür legt sie aber für andere fest, was diese zu ertragen haben. Ursula Derstadl

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