piwik no script img

Lieber Peter Puppe,

denkst Du eigentlich nach, ehe Du offene Briefe an SenatorInnen schreibst, oder quillt Dir die Sprache einfach so aus der Feder. Nein? Dann solltest Du mal damit anfangen. Dann würdest Du vielleicht auch ein wenig erschrecken bei dem, was Du da zutage förderst. Du denkst nach, ja? Umso schlimmer.

Daß eine Senatorin den wildgewordenen Oberneulander Mob in einer aufgeheizten Versammlung als Faschisten bezeichnet, das macht schon Unbehagen. Man unterhält sich eher selten durch geschlossene Türen. Wenn aber ein Grüner am stillen Schreibtisch sitzt, dann sollte man doch erwarten können, daß der ein oder andere Gedanke an Sprache verwendet wird. Du schreibst, die SPD betreibe die „Endlösung des Drogenstrichs“. Also, Peter Puppe, Endlösung, das ist, wenn Menschen in Viehwaggons zusammengepfercht werden und dann in Lager gebracht. Das ist, wenn die Menschen an Hunger verrecken oder in Gaskammern. Bestimmt hast Du mal davon gehört. Ich sags doch lieber nochmal, nur so zur Erinnerung. Jochen Grabler

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen