piwik no script img

Absage in Quedlinburg

■ Kein Erfolg für Protest gegen Rechts

Berlin. Wegen mangelnden Zuspruchs hat der Verein »Perspektive Berlin« eine für den 31. Oktober in Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) geplante überparteiliche Kundgebung gegen Rechtsextremismus abgesagt. Der Geschäftsführer des Vereins, Jakob Schulze- Rohr, zeigte sich gestern enttäuscht, daß der überwiegende Teil der angeschriebenen Prominenten, darunter die Parteivorsitzenden aller im Bundestag vetretenen Parteien und der Präsident des Arbeitgeberverbandes, »es noch nicht einmal für wert gefunden haben, uns zu antworten«. Andere, wie etwa der Vorsitzende des DGB und der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hätten aus zeitlichen Gründen ihr Erscheinen abgesagt. Angesichts der laufenden Überfälle auf Ausländer nannte Schulze-Rohr die Absagen »mehr als befremdlich, fast schon fahrlässig«. Der Verein hatte in der vergangenen Woche die Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände dazu aufgerufen, in Quedlinburg ein »Zeugnis des demokratischen Zusammenschlusses gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit« abzulegen (siehe auch taz v. 28.9.). Anschließend sollte vor das Asylbewerberheim im Ort gezogen werden, das nach Angriffen geräumt worden war. sev

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen