Angola: Savimbi tobt

■ Warnung vor neuem Bürgerkrieg/ Waffenstillstand für Mosambik

Luanda/Rom (AP) — Angolas Ex-Guerillaführer Jonas Savimbi hat am Wochenende von Fälschungen bei den Wahlen der letzten Woche gesprochen. Nach der Auszählung eines Drittels der Stimmen führt Präsident dos Santos bei der Präsidentenwahl mit 60,1 Prozent vor Savimbi mit 31,3 Prozent. Savimbi warf der Regierung vor, Wahlurnen gestohlen und Ergebnisse gefälscht zu haben, und warnte vor neuem Bürgerkrieg: „Es gibt Männer und Frauen, die bereit sind, ihr Leben dafür zu geben, damit dieses Land endlich uns gehört.“

In Rom wurde unterdessen gestern ein Waffenstillstandsabkommen für Mosambik unterzeichnet, das den 17jährigen Bürgerkrieg beenden soll. Die Unterzeichnung hatte sich um drei Tage verzögert, weil die Führung der rechtsgerichteten Renamo-Guerilla mit einigen Punkten des Abkommens noch nicht einverstanden war. Schwierigster Punkt war dabei nach Angaben eines Vermittlers die Zusammensetzung der örtlichen Verwaltungsgremien für die Übergangszeit bis zu den 1993 geplanten Wahlen. Ein Kompromiß erlaubt nun der Renamo, ihre lokalen Vertreter in den Ämtern zu belassen. Außerdem dürfen Polizeipatrouillen sich den Renamo- Militärlagern nicht mehr als fünf Kilometer nähern.

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