: Täglich Schnaps und Bier
■ 22jähriger DDR-Übersiedler des Mordes an zwei Frauen angeklagt
Berlin. Mit dem Mord an zwei Frauen im Alter von 33 und 54 Jahren befaßt sich seit gestern eine Jugendstrafkammer des Berliner Landgerichts. Angeklagt ist ein 22jähriger ehemaliger DDR- Übersiedler. Der angelernte Maurer gab zu, die Frauen im März 1990 in Charlottenburg beziehungsweise im Oktober 1991 in Spandau getötet zu haben. Die jüngere Frau, eine Prostituierte, hat er laut Anklage mit einem Betonbrocken erschlagen, nachdem sie sich weigerte, ihm Geld für Alkohol zu geben. Das 54jährige Opfer habe er ebenfalls erschlagen und bewußtlos in die Havel geworfen. Diese Frau ertrank. Der Angeklagte war seinen Angaben nach 1989 nach West-Berlin übergesiedelt, wo er schon bald abrutschte und täglich Schnaps und Bier in großen Mengen getrunken habe. Die 54jährige, die wie eine Mutter zu ihm gewesen sei, habe er im Trinkermilieu kennengelernt. Am Tattag habe er nach einem freiwilligen Intimverkehr nochmals nachts mit der 54jährigen schlafen wollen. Sie sei damit nicht einverstanden gewesen und habe ihn hinterher beschimpft. Er sei durchgedreht, sagte der Mann, und habe ihr »Schläge verpaßt«. Bei der Prostituierten hatte der Angeklagte gewohnt, bis es zum Streit um das Geld kam und er sie tötete. Der Prozeß wird am Mittwoch fortgesetzt. dpa
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