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Angst in Angola

■ Savimbi zieht seine Soldaten zurück

Johannesburg (taz) — Mit hektischen Aktivitäten versuchten am Dienstag Vertreter der Vereinten Nationen und Diplomaten in Angolas Hauptstadt Luanda die neueste Krise zu entschärfen. Aber die jahrelang von den USA und Südafrika unterstützte Rebellenbewegung Unita beharrte auf der Position, mit der sie Montag nacht das afrikanische Land erneut an den Rand eines Krieges geführt hatte. Sie zog General Arlindo Chenda Pena und etwa 3.000 Soldaten aus den erst in der vergangenen Woche gegründeten neuen Streitkräften des afrikanischen Landes zurück. Gleichzeitig verlangte die von Jonas Savimbi geführte Organisation einen Stopp der Veröffentlichung von Wahlergebnissen. Schon am Montag hatte der Unita- Rundfunksender immer wieder wiederholt: „Die Wahlen sind ein Betrug.“

Nach Auszählung von rund 80 Prozent aller Wahlergebnisse führt der regierende Staatspräsident Eduardo dos Santos mit über 51 Prozent, Jonas Savimbi kommt nicht einmal auf 40 Prozent. Aber von dem Wahlbetrug, den die Unita immer wieder als Begründung herbeizieht, haben etwa 800 ausländische Wahlbeobachter bisher nichts entdecken können. Viele Fakten sprechen dafür, daß Unita sich genau auf die jetzt eintretende Entwicklung vorbereitete. Die Rebellenbewegung hortete während der letzten Wochen Nahrungsmittel, die von den Vereinten Nationen an etwa 20.000 in Lagern lebende Unita-Soldaten und ihre Familien verteilt wurden, nach UN-Beobachtungen für den „Ernstfall“. Die Regierung warf den Rebellen vor, an der Grenze zu Namibia weitere 20.000 Mann zu verstecken.

Auch Luanda hält offenbar trotz aller Abrüstungsbemühungen bewaffnete Einheiten in der Reserve. Ein hoher Regierungsfunktionär: „Wir sind nicht so dumm, als daß wir uns nicht vorbereitet hätten.“ Ein Bürgerkrieg von den Ausmaßen der letzten eineinhalb Jahrzehnte dürfte freilich kaum durchzuhalten sein. Der Regierung von Präsident dos Santos fehlt die Hilfe aus Kuba und der Sowjetunion, Jonas Savimbi müßte ohne Unterstützung aus Südafrika und den USA auskommen. Willi Germund

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