■ Kaum zu glauben: Industrie-Lobby sorgt sich um die Umwelt
KAUM ZU GLAUBEN
Industrie-Lobby sorgt sich um die Umwelt
Ein dubioser neuer Umweltverband wird sich im Oktober der Öffentlichkeit präsentieren. Die Hamburger Organisation Waste Watchers will laut Programm für „Harmonie zwischen Natur und Technik“ eintreten.
Nach ihren Positionen sind die Waste Watchers ein Lobbyverein der Industrie: Geschäftsführer Manfred Geisler-Hansson warnt davor, PVC zu verteufeln, hält Autofahren für einen „Parameter von Freiheit“ und findet Kartonverpakkung für Milch „optimal“.
Nach dem beruflichen Werdegang von Geisler-Hansson kommen diese Aussagen nicht überraschend. Bis vor einem Dreivierteljahr war der 37jährige Pressesprecher beim Kartonverpackungshersteller Tetra Pak. Die gleiche Position besetzte er bereits beim Elektronikkonzern Phillips. Trotzdem fühlt er sich als Umweltjournalist qualifiziert. Denn er war früher freier Journalist für die Motorpresse. Das Volontariat absolvierte er beim Springer- Verlag.
Über konkrete Projekte der Waste Watchers schweigt sich Müller-Hansson noch aus. Nur soviel verrät er: Die Organisation wolle den „Redemüll“ in der Ökologiediskussion bekämpfen. Den traditionellen Umweltverbänden fehle es an wissenschaftlicher Information. Hoffentlich produzieren die neuen Umweltschützer nicht ihrerseits neuen „Redemüll“...
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