piwik no script img

Bonus für Profis

■ Schiedsrichterschelte der Amateurclubs in der 3. DFB-Pokalrunde

Berlin (taz) — Den Bonus des Höherklassigen, den es bei manchen Schiedsrichtern offensichtlich gibt, mußten einige Proficlubs in Anspruch nehmen, um sich in der 3. Pokalrunde gegen Amateurvereine durchsetzen zu können. Bereits am Freitag wurde der SSV Ulm gegen Borussia Dortmund von Schiedsrichter Berg beim 1:3 systematisch benachteiligt und des Ausgleichstores zum 2:2 beraubt, in Bischofswerda ließ der Mann in Schwarz dem Karlsruher SC Dinge durchgehen, die er beim Gastgeber akribisch verfolgte, und auch der FSV Salmrohr, der in der ersten Runde Wattenscheid 09 ausgeschaltet hatte, haderte nach dem 0:1 gegen den FC Homburg aufs heftigste mit dem sogenannten Unparteiischen, nachdem eine fragwürdige Abseitsentscheidung gegen die Salmrohrer in der 60. Minute ihren Führungstreffer verhinderte. In der 87. köpfte Jurgeleit dann das Siegtor für Homburg.

„Wahrscheinlich sind Mannschaften wie Ulm oder Bischofswerda im Pokal-Achtelfinale nicht so attraktiv“, vermutete Bischofswerdas Trainer Jörg Bär System hinter der Neigung der Schiedsrichter, sich auf die Seite des zumindest wirtschaftlich Stärkeren zu schlagen. Während Referee Brandt-Cholle etliche Freistöße der Amateure zwei Meter weiter hinten wiederholen ließ, durften die Karlsruher ihren Freistoß, der zum Siegtreffer durch Carl in der 113. Minute führte, überschnell und von falscher Stelle ausführen.

„Angst vor einer Blamage“ gab KSC-Trainer Winfried Schäfer als Grund für die schwache Leistung seines Teams an, das erst in der Schlußphase der Verlängerung gefährlich wurde. „Unsere Kräfte schwanden, die Chancen des KSC häuften sich“, befand Jörg Bär, nach dem der ostdeutsche Oberligist aus dem 13.000-Seelen- Örtchen nahe Dresden über weite Strecken der Partie besser gespielt hatte als der Bundesligavertreter. „Die geben keinen Ball verloren“, hatte zuvor schon Karlsruhes Ex- Berliner Burghard Reich gesagt, der mit dem BFC Dynamo mal eine Niederlage in Bischofswerda kassiert hatte. „Die sind verrückt.“

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen