: Fragwürdige Satire
■ zu „Sogar mit Putzfrau, taz vom 8.10.
Es bleibt uns ein völliges Rätsel, was an dieser Hetze „satirisch“ sein soll. Das ist vielmehr die Vorgehensweise und der Stil, in dem auch ausländerfeindliche Flugblätter geschrieben wurden, die in einigen Bremer Großbetrieben auftauchten und gegen deren unbekannte Verfasser inzwischen die Staatsanwaltschaft ermittelt. Daß es einzelne Polizisten mit rassistischen Vorurteilen gibt — wie in allen anderen Berufsgruppen auch — ist bekannt, daß aber solche Positionen in der Zeitung der Gewerkschaft der Polizei — GdP — veröffentlicht werden, ist neu und für uns alarmierend. Welches Vertrauen können unter diesen Umständen die Bürger/innen — und besonders die Betroffenen — zur Polizei haben, daß sie rassistische Übergriffe aus ihren eigenen Reihen (z.B. die immer noch ungeklärten Vorfälle auf dem 3. Revier) wirkungsvoll untersucht und in Zukunft verhindert ?! Der DGB und seine Einzelgewerkschaften, die sich sehr bemühen, die öffentliche Diskussion mit Tatsachen über die Lebensumstände von Asylbewerbern und Fluchtursachen zu versachlichen, müssen sich auch mit dem Hetzartikel aus der GdP Zeitung auseinandersetzen, und sich von dem Verfasser und dem verantwortlichen Redakteur trennen. Margot Müller
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen