: Gymnasium — nicht bei uns
■ Auch Beirat Vahr lehnt Gymnasium im Stadtteil ab
Die Suche nach den Standorten für die beiden neuen Gymnasien, die laut Ampelbeschluß für das Schuljahr 1993/94 eingerichtet werden sollen, gestaltet sich schwierig: Fünf Standorte hat der Senat vorgeschlagen, sämtliche zuständigen Beiräte haben ihre Zustimmung verweigert. Am Dienstag entschied sich der Beirat Vahr mit den Stimmen von SPD und Grünen gegen ein Gymnasium am Schulzentrum Kurt-Schumacher-Allee.
Damit erteilte auch der letzte Beirat den Senatsvorschlägen eine Abfuhr: Zuvor hatten die zuständigen Beiräte die Standorte in Vegesack, Huckelriede, an der Hamburger Straße und in der Neustadt abgelehnt. Durchgängige Begründung: Gymnasien würden dazu führen, daß die Schulzentren zu Restschulen verkümmern.
Das Hauptargument der Vahrer Gymnasien-GegnerInnen: Die von CDU und FDP geforderte Schulvielfalt in der Vahr hätte zur Folge, daß die Oberstufen der drei Schulzentren Julius- Brecht-Allee, Otto-Braun- Straße und Karl-Goerdeler- Straße ausbluten werden. Ein mehrzügiges Gymnasium würde mehr SchülerInnen abziehen als die Sekundarstufe II des Schulzentrums. „Diese Befürchtung konnte auch der Vertreter der Bildungsbehörde nicht von der Hand weisen“, so der stellvertretende Ortsamtsleiter Werner Mühl. Außerdem sei mit der Einrichtung eines Gymnasiums der Schulversuch an der Karl- Goerdeler-Straße gefährdet: Dort soll die „integrierte Stadtteilschule“ etabliert werden, die das Prinzip einer Gesamtschule mit sozialpädagogischer Betreuung verbindet. skai
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