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Ex-Stasi-Mann Wiegand entlastet Manfred Stolpe

■ Zwei zu eins für den Ministerpräsidenten

Potsdam (taz) – Brandenburgs Ministerpräsident Manfed Stolpe beharrte gestern vor dem Untersuchungsausschuß in Postdam darauf, seine DDR-Verdienstmedaille im Jahre 1978 nicht von der Stasi erhalten zu haben. Diese Version wurde durch den Führungsoffizier des „IM Sekretär“ gestützt. Nach Angaben von Joachim Wiegand ist der Orden zwar über die Stasi beschafft worden. Er sei aber von ihm an den Staatssekretär für Kirchenfragen, Seigewasser, übergeben worden. Dieser hätte dann Stolpe ausgezeichnet.

Der frühere Oberstleutnant Klaus Roßberg, der Stolpe schwer belastet hat, blieb dagegen auch unter Eid bei seiner Darstellung. Er will nach wie vor dem Kirchenmann die Verdienstmedaille und den damit verbundenen Geldbetrag von 1.000 Mark übergeben haben. Nach Roßbergs Aussage soll Manfred Stolpe von der Stasi auch Geschenke im Wert von 5.500 Mark erhalten haben. Neben einer königlich- sächsischen Gesetzessammlung habe es sich dabei um einen wertvollen preußischen Atlas gehandelt. Im Mai hatte Manfred Stolpe bei seiner ersten Aussage vor dem Ausschuß angegeben, nur wenige wertlose Bücher bekommen zu haben. Die Aussagen von Pfarrer Eppelmann vor dem Ausschuß, der Stolpe Verrat der Opposition vorgeworfen hatte, wies Stolpe als „dreiste Verleumdung“ und „grobe Undankbarkeit“ zurück. Seite 3

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