: Keine grünen entitaeten
Die derzeitige Debatte um außerirdisches Leben verfolgt Hamburgs neue Sektenpastorin Gabriele Lademann-Priemer (47) mit „nüchterner Zurückhaltung“. Seit mehr als 200 Jahren werde über Leben auf fremden Planeten spekuliert. Erbracht habe das bisher nichts als einen „gewissen Unterhaltungswert“ durch Science-Fiction-Romane, Kino- oder Fernsehfilme, sagte sie am Montag auf epd-Anfrage in Hamburg. Lademann-Priemer wird am 1.November ihr Amt als „Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen“ der nordelbischen Kirche in Hamburg antreten. Dienstsitz ist die Hauptkirche St.Petri in Hamburgs City.
Über grüne Männchen oder Außerirdische („entitaeten“, sagt die Pastorin; das ist Latein und bedeutet so viel wie Seinswesen) gebe es noch keinerlei ernsthafte Forschung: „Wie also soll man vernünftig auf die Frage danach antworten?“ Auch bei den englischen Kornkreisen, die sich später als das Werk einiger Scherzbolde entpuppten, habe man eine Zeitlang lesen können, es handele sich um Spuren von Raumschiffen. „Ernst und Unsinn liegen auf diesem Sektor sehr eng beisammen“, weiß die neue Weltanschauungsbeauftragte Lademann-Priemer.
Ihre eigentlichen Aktivitäten wird die langjährige Gemeindepastorin aus Hamburg-Rothenburgsort daher auf irdische Gefilde beschränken. In Hamburg gibt es derzeit nach offiziellen Angaben etwa 50 christliche Kirchen und Kirchengemeinschaften sowie 27 islamische, buddhistische oder andere „klassische“ Religionsgemeinschaften. Darüber hinaus existieren zahllose esoterische Gruppen und Zentren, die der „New age“-Bewegung zuzurechnen sind. epd
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen