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Keine Rede von Ertragseinbruch

■ Daimler weist Bericht über schlechte Geschäfte zurück

Stuttgart (AP/taz) – Wann immer Daimler-Benz in die Schlagzeilen gerät, wird Matthias „Matt“ Kleinert vorgeschickt. Gestern mußte der Firmensprecher dementieren, daß dem größten deutschen Industriekonzern am Jahresende ein drastischer Gewinneinbruch ins Haus stehen werde. In einem Spiegel-Bericht hatte es geheißen, das interne Betriebsergebnis, das bei Daimler als Maßstab für den Unternehmenserfolg herangezogen wird und im vergangenen Jahr noch 600 Millionen Mark betragen hat, werde in diesem Jahr auf Null absinken. Als Gründe für den Ertragsrückgang wurden Verluste im Automobilbereich bei Mercedes- Benz sowie die schlechte Geschäftslage bei der Raumfahrt- Tochter Deutsche Aerospace (Dasa) angegeben.

Kleinert sagte einem Interview, von einem Ertragseinbruch, wie ihn der Spiegel dargestellt habe, könne keine Rede sein. Die Dasa, die laut dem Bericht angeblich weiter in rote Zahlen rutschen soll, wird laut Kleinert sogar einen positiven Bilanzabschluß vorlegen. Der Daimler-Sprecher widersprach auch der Darstellung, daß das Daimler-Betriebsergebnis am Jahresende aufgezehrt sein werde: „Sie ist deswegen falsch, weil wir ja erst am Jahresende den Ertrag abrechnen können.“ Kleinert räumte jedoch ein, daß das Unternehmen schwierigen Zeiten entgegengehe. Die Meldung, daß im Juli und August nur 2.561 Wagen der S-Klasse gegenüber 5.352 im Vorjahreszeitraum verkauft worden seien, wollte er nicht kommentieren. Dagegen meinte der Betriebsratsvorsitzende Karl Feuerstein, eine Verschlechterung der Ergebnisentwicklung liege aufgrund der Situation in der Automobilindustrie „in der Natur der Sache“.

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