: Deal mit Koks und MPs
■ Polizei und Zoll heben Kokain- und Waffenschieberring aus
aus
Zoll-, Waffen- und RauschgiftfahnderInnen ist es in vierjähriger Ermittlungsarbeit gelungen, einen Rauschgift- und Waffenschieberring auszuheben. Bei der konzertierten Aktion stellten die BeamtInnen ein umfangreiches Waffenarsenal sowie 320 Gramm Kokain sicher und nahmen 16 Personen fest. Gegen fünf Waffenschieber und zwei „Koksdealer“ wurde Haftbefehl erlassen.
Die Ermittlungen gegen die Gruppe (überwiegend Türken) wegen illegalen Waffenhandels liefen schon 1988 an. Doch zunächst gelang es den Fahndern nicht, die Waffenschieber dingfest zu machen. Im September diesen Jahres schaltete sich dann die Zollfahndung ein. Einen Monat später gelang es im Zuge einer Filzaktion, einen 71jährigen Staatenlosen, einen Deutschen (61) sowie einen Türken (41) festzunehnem. Während der Razzia fanden die PolizistInnen 24 Pistolen, Teile für Maschinenpistolen, Kurzfeuerwaffen sowie 5000 Schuß Munition. Weiterhin konnten zwei Werkstätten in niedersächsischen Ferienwohnungen ausgehoben werden.
Tage später ermittelten die Polizei- und Zollfahnder einen weiteren türkischen Waffendealer. Der 34jährige — der als Hauptverdächtiger gilt — war dabei ertappt worden, als er zwei Maschinenpistolen der Marke „Scorpion“ und „Uzi“ verkaufte und mehrere Revolver vermitteln wollte. Nach Angaben von Polizeisprecher Hans Jürgen Petersen stammt die „Scorpion“ aus einem Klau von 50 MPs der Tschechischen Armee, die „Uzi“ wurde 1977 bei der Bundeswehr
1entwendet.
Bei weiteren Recherchen bekam die Polizei heraus, daß der Türke in Kokain-Handel verwickelt sein soll. Daraufhin schaltete sich das Rauschgiftdezernat ein. Bei einer erneuten Razzia nahm die Polizei vor zwei Tagen elf weitere Personen fest, sie stellte abermals 25 Faustfeuerwaffen sicher. Während einer paralell verlaufenden Observation nahm die Polizei einen Kokaindealer sowie einen Komplizen fest. Kai von Appen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen