: Wohin mit 12 Metern Kunst?
■ Parkhindernis soll "entsorgt" werden: Die Plastik eines HfbK-Studenten muß weg
eines HfbK-Studenten muß weg
Wie das Skelett eines Drachenwurms sieht es aus, doch tatsächlich handelt es sich um ein Relikt von der Jahresausstellung der Hochschule für bildende Künste im Sommer 1991. Für diese Präsentation hatte der HfbK-Student Hamid Ghandehary seine 12 Meter hohe Gitterplastik - ohne Titel - angefertigt. Seitdem lagert die Skulptur in der Horizontalen, im Hof der Schule am Lerchenfeld. Ein stattlicher Stein des Anstoßes.
Denn die Verwaltung der Hochschule hatte den Künstler im September, nach eigenem Bekunden zum wiederholten Male, schriftlich aufgefordert, das Objekt zu „entfernen“, bis spätestens 23. Oktober. Sonst werde die „Entsorgung durch ein entsprechendes Unternehmen“ stattfinden.
Die Frist ist verstrichen, und Verwaltungschef Peter Hielscher sieht sich jetzt genötigt, Taten folgen zu lassen. Es habe bereits Schäden gegeben, erklärt er, dergestalt, daß parkwillige Besucher im Dunkeln die Plastik auf dem unbeleuchteten Hof gerammt hätten und Lieferanten unverrichteter Dinge wieder davonzogen, weil das Metallungetüm die Ladezone verstelle.
Er wisse einfach nicht, wohin mit seiner Plastik, sagt Hamid Ghandehary. Am liebsten würde er sie verkaufen, um sie in Privatbesitz oder im öffentlichen Raum gut aufgehoben zu wissen. Wegen zweiterem hat er sich jetzt an die Kulturbehörde gewandt. Man werde den entsprechenden Antrag von Hamid Ghandehary an die Kunstmission weiterleiten, bestätigt Achim Könneke, Referent für Hamburgs Kunst im Öffentlichen Raum. Frühestens bei ihrer nächsten Sitzung im Dezember entscheidet diese Komission, ob sich dafür ein Platz finden läßt.
Die HfbK-Verwaltung hat jede weitere Fristverlängerung abgelehnt. Daher der Aufruf: Wer Interesse am Erwerb der zerlegbaren Plastik (Ghandehary: „Transport ist kein Problem“) hat, der möge sich direkt an den Künstler wenden, Telefon: 203533. M.Bausch
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