: Eine Bühne für Neonazis
■ Sat. 1 streitet sich mit Kulturbrauerei
Berlin. Zwischen Sat. 1 und der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg gärt es. Hintergrund ist die gestrige Einladung von zwei Musikern der Neonazi-Rockband „Störkraft“ in die Talk-Show „Einspruch“, die regelmäßig im Kesselhaus auf dem Gelände an der Schönhauser Allee stattfindet.
Die Kulturbrauerei hatte zuvor erfolglos versucht, die Produktionsgesellschaft „Meta“ zu verpflichten, die Sendung zu unterlassen. Hintergrund war die Furcht vor Ausschreitungen zwischen linken und rechten Gruppen. In einem Schreiben an „Einspruch“- Moderator Ulrich Meyer protestieren die Mitarbeiter der Kulturbrauerei zudem gegen den wiederholten Mißbrauch ihres Ortes für Sendungen, in denen Rechtsextreme auftreten. Kulturbrauerei- Geschäftsführerin Angelika Weiz gestern zur taz: „Wir behalten uns weitere rechtliche Schritte vor.“ Der auf zwei Jahre befristete Vertrag zwischen Meta-Productions und der Kulturbrauerei gilt seit Frühjahr. Eine einseitige Kündigung sei dann möglich, wenn die Sicherheit auf dem Gelände gefährdet sei, so Weiz weiter.
Aus Sicherheitsgründen wurde die gestrige Sendung aus dem Kesselhaus schon am Nachmittag aufgezeichnet. Als Kontrahenten der rechtsextremen Musiker waren unter anderen der Rockbarde Rio Reiser und die Blues-Sängerin Joy Flemming geladen worden. Am Mittwoch abend hatten Unbekannte Buttersäure im Veranstaltungsort versprüht. sev
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