: »Nordische Literaturtage«
Die Leselust der Isländer ist vorbildlich: Eine Million Bücher werden in der Inselrepublik jährlich verkauft, macht laut Statistik vier Bücher pro Nase. „Lieber ohne Schuh als ohne Buch“, heißt ein isländisches Sprichwort - und das bei dem Klima. Daß es sich jedoch bei der aktuellen Literatur aus Skandinavien nicht nur um düster-poetische Zerstreuung handelt, ist ein mögliches Vorurteil, dem mit den zweiten Nordischen Literaturtagen in Hamburg begegnet werden soll.
Zu Gast bei dieser fünftägigen
1Reihe im Literaturhaus, die seit 1986 alternierend in Schleswig-Holstein und Hamburg stattfindet, sind zehn Autorinnen und Autoren aus Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island. Ihre Namen sind hierzulande eher unbekannt, auch deshalb, weil ihre Bücher zum Teil nicht in deutscher Übersetzung vorliegen. Ein Grund mehr, so Vera Kaiser, verantwortliche Programmassistentin im Literaturhaus, die „Übersetzer in die Veranstaltungen miteinzubeziehen“.
Eröffnet wird die Reihe heute um 20 Uhr mit Lesungen des finnischen Lyrikers und Erzählers Jorma Etto und seines dänischen Kollegen Vagn Lundbye. Mit Spannung erwartet: Der finnische Autor Arto Melleri, der Ende der 70er Jahre in seiner Heimat mit kulturpolitischen Manifesten für Aufruhr sorgte. Melleri stellt sich mit dem Dänen Stig Larsson dem Hamburger Publikum vor (Mittwoch, 20 Uhr). Birgitta Trotzig aus Schweden und Inger Christensen aus Dänemark sind am Donnerstagabend am Schwanenwik zu Gast. Mit einem Lyrik- Abend werden die von der Kulturbehörde mit 40000 Mark geförderten Nordischen Literaturtage am Freitag beschlossen. mb
Termine im tägl. Programmkalender
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen