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UN-Generalsekretär warnt die Unita

■ Schwere Kämpfe in Angola halten an

Luanda/New York (AP) - UNO- Generalsekretär Butros Ghali hat die Konfliktparteien in Angola am Wochenende zur umgehenden Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert, da dort nach Wochen wachsender Spannungen der Bürgerkrieg wieder in aller Härte entbrannte. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen betonte in einer am Samstag abend in New York veröffentlichten Erklärung, er sei über die „Eskalation der Gewalt“ in dem südwestafrikanischen Land sehr besorgt.

Namentlich rief Ghali den Präsidenten José Eduardo dos Santos und den Chef der Rebellenbewegung Unita, Jonas Savimbi, auf, „ihre Streitkräfte sofort in die Kasernen zurückzuziehen“ und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Bereits am Freitag abend hatte der UNO-Sicherheitsrat ein Ende der Feindseligkeiten in Angola verlangt und erklärt, eine Regierung, die gewaltsam ins Amt gedrängt sei, würde von ihm nicht anerkannt werden.

Nach Angaben der portugiesischen Nachrichtenagentur LUSA wurden bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Rebellen der Unita am Samstag mehr als 200 Menschen getötet. Die Kämpfe wurden auch am Sonntag morgen mit schweren Waffen fortgesetzt, wie Diplomaten telefonisch nach Harare berichteten. Der Flughafen von Luanda sei geschlossen worden, die Zentrale der angolanischen Telefongesellschaft stehe in Flammen. Wie es weiter hieß, trauen sich die Einwohner seit Samstag nicht mehr, ihre Wohnungen oder Arbeitsplätze zu verlassen.

Nach Angaben von LUSA brannte auch das Hotel Turismo, Hauptquartier der Rebellenbewegung von Jonas Savimbi. Mehrere Unita-Soldaten seien aus dem Hotel in eine nahegelegene Kirche geflüchtet.

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