piwik no script img

Sausakrisch hat's gekracht im Theater

Und wer hat gewonnen? Kaum verzieht sich der Rauch, sieht man lauter Verwundete: Simone Young, jetzt also komplett beim Staatsorchester abgeblitzt, kann sich immerhin nach Berlin retten; das Orchester aber, eh schon gedemütigt durch die Kammerphilharmonie, muß bleiben und das kurze Glück der Renitenz unter der Sorte von Chef abbüßen, die jetzt noch zu kriegen ist. Heyme hingegen, der Anstifter, hat gegen Trüpel dermaßen rotzig auf Macht gespielt, daß nun erst recht keiner mehr flennen wird, wenn er demnächst bei ihr in den Schuldturm muß. Und die Kultursenatorin selber wird sich schließlich eingestehen müssen, daß sie das ganze Gehäcksel, worüber sie durchaus noch stolpern könnte, selber mit angerichtet hat: Es tat der gerechten Sache nicht gut, daß sie, anstatt die kollektive Weisheit unsrer kleinen Stadt mit der Generalmusikdirektorenfindung zu ehren und auszulasten, bloß den fliegenden Staatsrat Schwandner in die Welt schickte. Daß er, trotz Ahnungslosigkeit in punkto Musik, mit Simone Young einen ganz unverdienten Fang tat, das hat die Immunabwehr unsres Gemeinwesens erst recht übelgenommen.

Jetzt also nochmal von vorn. Manfred Dworschak

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen