: CT III-Ausbau begonnen
■ Umweltschützer gehen vor Gericht
Der erste Schritt zum umstrittenen Ausbau des Bremerhavener Containerterminals „Wilhelm Kaisen“ (CT III) ist am Mittwoch eingeleitet worden. Der niederländische Laderaum-Saugbagger „HAM 309“ begann in Anwesenheit von Hafensenator Uwe Beckmeyer (SPD) mit den Aufspülarbeiten zum Bau eines 750 Meter langen und rund fünf Meter hohen Damms aus Wesersand zur Schlicksicherung. Die Erweiterung sei unverzichtbar, wenn die Bremischen Häfen ihre Marktchancen wahren wollten, sagte Beckmeyer.
Die Wasser- und Schiffahrtsdirektion (WSD) Nordwest in Aurich hatte Ende Oktober die erste Genehmigung für das Hafenbauprojekt erteilt, obwohl die Umweltverträglichkeitsprüfung noch nicht abgeschlossen ist. Gegen die vorläufige Anordnung zum Bau dieses Dammes und deren sofortige Vollziehbarkeit hat der Gesamtverband Natur- und Umweltschutz Unterweser e.V. (GNUU) vor dem Verwaltungsgericht Bremen eine Einstweilige Verfügung beantragt. Martin Rode vom GNUU begründete den gerichtlichen Schritt, mit denen ein Baustopp für den Damm erreicht werden soll, unter anderem damit, daß es keine Abwägung des ökonomischen Bedarfs für das insgesamt rund 700 Millionen Mark teure Projekt gegeben habe. Die Umweltschützer sehen vor allem sich in ihren Mitwirkungsrechten verletzt. Auf verschiedene Einwände habe die Hafenbehörde bisher nicht geantwortet, dennoch stünde in dem Antrag auf „sofortigen Vollzug“ und damit Baubeginn, die Verbände seien „angehört“ worden. Da mit der Wasser- und Schiffahrtsdirektion eine Bundesbehörde die Baugenehmigung erteilt, steht den Umweltverbänden das bremische „Verbandsklagerecht“ nicht zu.
Die bremische Umweltschutzbehörde hatte ihr einvernehmen mit dem Baubeginn erteilt, nachdem bestimmte Auflagen akzeptiert worden sind. Daß das CT III ausgebaut wird, ist mit den Koalitionsvereinbarungen der Ampel politisch beschlossen worden. Eine Abwägung nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung war nur für die Außenweservertiefung vereinbart worden. dpa/K.W.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen