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■ QuerspalteOzonloch mit Etikette

Stillstand – im Streit um die Klimaanlage im Preußischen Landtag ist das Abgeordnetenhaus keinen Schritt weiter, obwohl es gestern im Umweltausschuß erneute eine Anhörung zu dem Thema gegeben hat. Die insgesamt etwa 7,5 Millionen Mark teure Klimaanlage wird mit einem FCKW-haltigen Kältemittel betrieben. Durch die Fluorchlorkohlenwasserstoffe zerstört die Anlage die Ozonschicht, durch ihren Energieverbrauch heizt sie die Erde auf. Doch die Abgeordneten können sich noch immer nicht dazu durchringen, den Ozonkiller auszubauen. Ein Austausch könne bis zu vier Millionen Mark kosten, behauptete die Bauleitung des Landtags. Nur die Fraktion Bündnis 90/Grüne sprach sich für Verzicht der Kühlanlage aus, zur Not müsse man an einigen Tagen im Sommer eben schwitzen. Der Vizepräsident des Abgeordnetenhauses Reinhard Führer (CDU) konterte, daß sich Abgeordnete zwar so weit ausziehen könnten, wie die Etikette es erlaube, Angestellte hätten aber Rechtsanspruch auf ein gesundes Klima.

Wäre es nach dem Willen der Grünen, der FDP und der CDU gegangen, wäre der Streit um die Klimaanlage gestern entschieden worden – die Öko-Opposition hätte gegen, die FDP und die Regierungsfraktion für eine Vergrößerung des Ozonlochs gestimmt. Nur die SPD wußte mal wieder nicht, was Sache ist. Sie drängte mit Erfolg auf Vertagung, weil angeblich Beratungsbedarf sei. Der kleinere Koalitionspartner will wissen, ob ein Austausch der Anlage gegen eine andere, die zwar nicht die Ozonschicht zerstören, aber das Erdklima ebenfalls aufheizen würde, wirklich vier Millionen Mark koste. Kein Wunder, daß die Sozis unendlich viel Zeit haben – der Sitzungssaal des Umweltausschusses im Abgeordnetenhaus ist klimatisiert. Dirk Wildt

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