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Golfkrieg-Protest mit Nachspiel

Ein Großaufgebot von vier Bahnpolizisten lief gestern im Altonaer Amtsgericht auf. Die Beamten traten in einem Verfahren gegen zwei Männer und eine Frau als Zeugen auf, die im Januar 1991 im Altonaer Bahnhof gegen den Golfkrieg demonstriert hatten. Die drei Angeklagten hatten dort Flugblätter verteilen und das Theaterstück „Die Legende vom toten Soldaten“ von Bert Brecht aufführen wollen.

Dies hatte die Bahnpolizei damals tatkräftig verhindert. So war Bernd K. von vier Polizisten an Armen und Beinen zur Wache getragen worden. Er soll dabei heftig um sich getreten haben. Die Angeklagte Cornelia K. hatte dabei angeblich einen Beamten am Arm festgehalten und ihn mit den Worten „Du Drecksau, Bullenschwein“ beleidigt. Zudem soll sie den Polizisten getreten haben. Detlef M. wurde Hausfriedensbruch vorgeworfen: Er soll trotz des Verbots weiterhin Handzettel verteilt haben.

Die Verteidigerin Gabriele Heinecke mochte diese Schilderungen nicht so stehen lassen: Sie hielt die Zeugen für unglaubwürdig. Tatsächlich schienen die Aussagen der vier Polizisten wie abgesprochen, sie wollten sich gestern alle an genau diese Beschimpfungen erinnert haben. Zu Protokoll hatten sie damals jedoch unterschiedliche Angaben gemacht. Oder sie hatten gestern an denselben Stellen Erinnerungslücken. Amtsrichter Jöhnk mußte im Laufe der Verhandlung feststellen, daß ein generelles Hausverbot gar nicht ausgesprochen worden war. Dieser Anklagepunkt mußte also fallengelassen werden. Da auch die angezeigte Körperverletzung nicht bewiesen werden konnte, stellte er das Verfahren schließlich wegen Geringfügigkeit ein. Andrew Ruch

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