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Keine Lösung für Kollwitzstraße 89

■ Besprechung geplatzt/ Eigentümer bieten Kompromiß an

Prenzlauer Berg. Der für den 4. November vorgesehene Verhandlungstermin zwischen den BesetzerInnen der Kollwitzstraße 89, dem Bezirksamt Prenzlauer Berg sowie dem Verwalter des zur Hotelnutzung vorgesehenen Gebäudes, Klaus Ulmann, kam nicht zustande. Wie berichtet, wollten der Baustadtrat, der Sozialstadtrat sowie die BesetzerInnen ein schriftliches Konzept beim Verwalter einreichen, um ihm so eine „einvernehmliche Lösung zu erleichtern“. Bislang liegt allerdings nur das Angebot der BesetzerInnen vor, über einen freien Träger einen Nutzungsvertrag für die Wohnungen abzuschließen.

Die von Baustadtrat Matthias Klipp (Bündnis Prenzlauer Berg) favorisierte Lösung, eine Grundinstandsetzung des Gebäudes mit öffentlichen Mitteln, hatte Ulmann zuvor wiederholt abgelehnt. In einem Brief an Klipp formulierte er nun seinerseits seine Kompromißvorstellung. Falls das Bezirksamt der Zweckentfremdung des Seitenflügels, des ersten Obergeschosses im Vorderhaus sowie einem Dachgeschoßausbau zustimme, so Ulmann in Bezugnahme auf ein Gespräch mit dem Baustadtrat, erkläre er sich im Gegenzug bereit, den Rest des Gebäudes mit privaten Mitteln zu modernisieren und als Wohnraum zu vermieten.

Als „Katastrophe“ bezeichneten gestern die BesetzerInnen den Vorstoß Ulmanns. „Erreicht wäre damit überhaupt nur, daß der Bezirk das Recht der Eigentümer auf Umnutzung eines Wohnhauses im Prinzip akzeptiere“, meinte Wolfram Kempe vom Aktionsbündnis „Wir bleiben alle“ (WBA). „Die Gesprächsebene zwischen dem Baustadtrat und der Hausverwaltung“, heißt es in einer Erklärung der BesetzerInnen, verstoße eindeutig gegen die Beschlüsse des Runden Tisches und verschaffe dem Verwalter den Vorwand, diese Gespräche insgesamt scheitern zu lassen. Um eine mögliche Verhandlungslösung nicht zu gefährden, wurde für Mittwoch, den 11. November, indes eine neue Gesprächsrunde festgelegt. Am Abend soll es dann einen „Faschingszug“ durch den Kiez geben. Uwe Rada

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