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Wünsche wandert weiter

■ Jetzt Wohnungen in Mitte und Eimsbüttel von Umwandlung bedroht

von Umwandlung bedroht

Die Geschäfte von Immobilienhändler Kai Wünsche schrecken immer mehr MieterInnen von Wohnungen seines „Bauvereins zu Hamburg“ auf. Alleine für 400 Wohnungen in Barmbek und Fuhlsbüttel beantragte er Abgeschlossenheitserklärungen, die für eine Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen Voraussetzung sind. Und seinem Treiben sind offenbar auch weiterhin kaum Grenzen gesetzt. Neue Listen, die der taz jetzt zugespielt wurden, belegen, daß der Bauverein auch in den Bezirken Mitte und Eimsbüttel weitere Abgeschlossenheitserklärungen beantragte. Davon betroffen: Die Marienthalerstraße 9-13 mit 42 Wohnungen, Wetkesgarten 7-9 mit 16 Wohnungen, Methfesselstraße 84-86 und Stellinger Weg 36-38e-f, zusammen mit 97 Wohnungen.

Da können Wünsches Beschwichtigungen, er werde niemanden verdrängen, da er die Wohnungen den Altmietern zum Verkauf anbieten wolle, nicht eben zur Beruhigung der Mieter beitragen. 90 Prozent könnten sich einen solchen Kauf überhaupt nicht leisten, teilte die „Interessensgemeinschaft der Wünsche Mieter Fuhlsbüttel“ am Wochenende nach einer internen Umfrage mit.

Mit ganz anderen Problemen muß sich die Wünsche AG jetzt herumschlagen. In der vergangenen Woche hatte der Aufsichtsrat der Wünsche AG den älteren Bruder und Großaktionär Wolf-Jürgen Wünsche aus dem Vorstand abberufen. Vorwurf: Kursmanipulation durch gezielte Aktienverkäufe. Mit dieser Angelegenheit will sich jetzt die Hanseatische Wertpapierbörse Hamburg beschäftigen. Die „gemeinsame Prüfungskommission für Insider-Fälle der Börsen zu Hamburg und Hannover“ werde sich der Sache annehmen. taz/dpa

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