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Unterm Strich

Gefahr im Verzug: Das Künstlerprogramm des DAAD ist massiv bedroht. Die Zuschüsse für 1993 sind um 25 Prozent gekürzt worden, für 1994 steht der Etat, wie DAAD-Direktor Joachim Sartorius mitteilt, „noch in den Sternen“. Aber nicht der DAAD allein gerät unter Druck. 5,3 Millionen Mark an Einsparungen werden der Deutschen Oper Berlin rückwirkend für 1992 abverlangt. Intendant Götz Friedrich hält dafür, von dieser Summe seien „1,5 Millionen beim besten Willen nicht zu erbringen“. Vorschlag: Die offenbar unschwer einzusparenden 3,8 Millionen schon mal direkt aufs Konto des DAAD!

Der von dpa als „zynischer Pazifist“ ein für allemal charakterisierte Kurt Vonnegut, eigentlich Schriftsteller, wird nunmehr 70. Seine bekannten Romane wie „Slaughterhouse Five“ oder „Breakfast of Champions“ sind allerdings wahrscheinlich doch nicht in einem direkten Zusammenhang mit einem anderen Jubeldatum dieser Woche zu verstehen: Das Deutsche Fernsehballett hat nicht nur die Abwicklung in Berlin-Adlershof überlebt, sondern es feiert nun seinen 30. Geburtstag. Die in Europa einzigartige Institution verziert regelmäßig unsere Lieblingssendung mit Dieter Thomas Heck, „Musieg liggt in dr Luwd“. Wie nannte Kurt Vonnegut gleich sein jüngstes Werk? „Hokus Pokus“! Na bitte, das isses doch.

Und noch eine zukunftsweisende Großtat der Kunst: Der Designer Luigi Colani will Dresden zur Design-Hauptstadt Europas machen. Einen hoffnungsvollen Beginn setzt er schon einmal mit der Projektierung zweier Bobs für den Sportclub in Altenberg – ein Geschenk des Meisters! Wir plädieren für ein Joint-venture: Schickt ein(en), zwei, viele Bobs nach Sachsen und dann das Ganze verpacken: Fertig ist die Design-Hauptstadt. Wäre das nicht womöglich auch eine Lösung für die Regierungs-Hauptstadt?

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