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Ein Zeichen gegen Rechts

■ Hunderttausende demonstrierten

Hamburg (dpa) – So viele Menschen wie noch nie zuvor haben sich am Montag im ganzen Bundesgebiet an Gedenkveranstaltungen zum 54. Jahrestag der Reichspogrome gegen die jüdische Bevölkerung im Nazi-Deutschland beteiligt. Weit über hunderttausend Menschen gedachten im gesamten Bundesgebiet der Opfer des Beginns der gezielten Verfolgung vor allem von Juden am 9. November 1938. Allein in München waren es mehrere zehntausend Menschen, in Bielefeld und Freiburg gingen jeweils 20.000 Bürger gegen Fremdenhaß auf die Straße. Auch anderswo im Bundesgebiet nahmen insgesamt mehrere 10.000 an Kundgebungen, Schweigemärschen und Kranzniederlegungen teil.

Nach der Kundgebung in Rostock zogen rund 40 Jugendliche mit Baseballschlägern bewaffnet durch die Innenstadt und brüllten ausländerfeindliche Parolen. 17 von ihnen wurden vorläufig festgenommen, sind jedoch wieder auf freiem Fuß. Die Polizei hatte Informationen über die Störung lange zurückgehalten.

Demonstrationen gab es auch im Ausland. In Tel Aviv wandten sich mehrere Dutzend Israelis vor der deutschen Botschaft gegen die zunehmende Gewalt gegen Ausländer und gegenden Antisemitismus in Deutschland und warfen der Bundesregierung Untätigkeit vor. In Wroclaw/Breslau gingen 500 Menschen gegen „Aggression und Haß“ auf die Straße, in Wien 2.500. Demonstranten in Chicago wiesen darauf hin, daß auch in den USA eine zunehmende Welle von Rassenhaß und Faschismus entstehe. Die Kundgebung dort fand vor dem Gebäude des deutschen Konsulates statt.

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