: Bittere Medizin
DOKUMENTATION
Bittere Medizin
Jetzt hilft nur noch bittere Medizin. Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht zu bringen, vermag nur noch ein Strukturbereinigungskartell. Konkrete Vorschläge dafür liegen auf dem Tisch. Aber auch über die Schrittfolge kann es kaum Zweifel geben:
Zunächst muß die Industrie allein oder in Arbeitsteilung mit Brüssel eine Aussage darüber machen, wieviel an Kapazität aus dem Markt genommen werden soll. In einem zweiten Schritt sollte die Politik dann den rechtlichen Gestaltungsraum schaffen, damit dieses Ziel auch erreicht werden kann. Die Unternehmen müssen Kooperationsabkommen schließen dürfen, in deren Rahmen sie Produktionskapazitäten aus dem Markt nehmen.
Dabei muß deutlich werden, wie die zur Finanzierung von Sozialplänen und Abschreibungen sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze notwendigen Mittel aufgebracht werden sollen. .. Die Unternehmen müssen klar zum Ausdruck bringen, in welchem Umfang sie die Möglichkeit sehen, für Marktanteile, die ihnen aus der Stillegung fremder Kapazitäten zuwachsen, finanzielle Gegenleistung zu erbringen. Ist grundsätzlich Einvernehmen über das Geben und Nehmen erzielt, sollte die Politik für einen bestimmten Zeitraum, etwa für ein Jahr, ein Strukturbereinigzungskartell genehmigen.
Kein Zweifel: Eine Regelung über den Markt wäre die bessere Lösung. Aber eine solche Möglichkeit ist weit und breit nicht in Sicht. Ruprecht Vondran, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl,
Düsseldorf (gekürzt, aus einem Beitrag für die WELT)
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