Nur angefragt?

■ MDR-Peinlichkeiten um Ignatz Bubis

Leipzig/Magdeburg (dpa) – Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, ist als Gesprächspartner für eine Fernsehsendung des MDR ausgeladen worden. Das bestätigte Intendant Udo Reiter am Donnerstag. Bubis sei allerdings noch nicht offiziell eingeladen gewesen, sondern der Programmbereichsleiter Fernsehen des Funkhauses Magdeburg, Bernd Träger, habe in einem Telefongespräch Bubis gefragt, ob er in der Sendung „Magdeburger Gespräche“ mitmachen würde. „Und Bubis selber war ganz überrascht, daß er dann eine offizielle Absage bekommen hat“, sagte Reiter.

Inzwischen habe der Magdeburger Funkhausdirektor Ralf Reck Bubis angerufen und ihn persönlich zu der Sendung eingeladen, sagte Reiter. Bubis habe angenommen. Zu dem Mißverständnis sei es gekommen, weil Reck den Bereichsleiter Träger vor einiger Zeit angewiesen habe, in der Sendung vorrangig Persönlichkeiten aus Sachsen-Anhalt zu Wort kommen zu lassen.

Politiker kritisierten den zuerst von der Zeitung Die Welt geschilderten Vorfall. FDP-Generalsekretär Uwe Lühr warf den Beteiligten einen „eklatanten Mangel an Fingerspitzengefühl“ vor. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Werner Münch (CDU) bat den Intendanten um Aufklärung. Die Thüringer SPD-Fraktion forderte personelle Konsequenzen.