: 1:0 für Thomas Doll
■ Ball des Sports: gestreßte Franzi, Dolli war der Star
gestreßte Franzi, Dolli war der Star
Eigentlich hätte schon der musikalische Star des Abends genügt, um 1200 Gäste in den Saal 3 des Hamburger Congress Centrums zu locken. Doch wegen Howard Carpendale kamen die wenigsten BesucherInnen zum Hamburger Ball des Sports am vergangenen Sonnabend. Die 150 Mark Eintritt pro Person zahlten die meisten, um einen Abend mit ihren gesellschaftlichen Identifikationspersonen, den Fußballern, SchwimmerInnen und Ruderern, zu verbringen.
Und sie wurden nicht enttäuscht — ein illustres Teilnehmerfeld erschien beim Schwofen für den Hamburger Leistungssport (dorthin flossen die Einnahmen des Abends). Uneins war man sich nur, wer denn der Stargast des Abends war: die Franzi (die 14jährige Schwimmerin Franziska von Almsick) oder der Dolli (Ex-HSV-Star Thomas Doll). Doll überzeugte die meisten Besucher durch die Wahl seiner Abendgarderobe: Fern vom vorherrschenden Pinguinstyling erschien er in einem grasgrünen Designersakko und offenbarte dadurch das, was die meisten Besucher nicht zu zeigen wagten: Ein gräßliches Mißverhältnis von zuviel Geld und wenig Geschmack, wie es eigentlich nur Fußballer zustande bringen. Franzi indes wirkte noch etwas gestreßt von ihrem mittäglichen Auftritt vor norddeutschen PressevertreterInnen als Berlins jüngste Olympiabotschafterin. 1:0 für Dolli.
Andere Stargäste des Abends waren die Ex-DDR-Anabolika-Magnatin Kristin Otto (Schwimm- Olympiasiegerin von Seoul), Schwimmer Stefan Pfeiffer und Michael Steinbach (Olympiagold im Rudern). Ihren Frust nach der 0:2-Auswärtsschlappe in Meppen von der Seele tanzen wollten sich die Kicker vom FC St. Pauli. Kai Rehländer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen