Kinotips

KINOTIPS

Abbas Kiarostami gilt als der bedeutendste Regisseur im Iran. Dem fundamentalistischen Klima seiner Heimat setzt er eine Bildersprache entgegen, die auch international

1Beachtung findet. Der Film Wo ist das Haus meines Freundes? (Khaneh-Ye Doost Kojast?, 1988) ist die Geschichte eines kleinen Jungen, der sich den Verboten seiner Eltern widersetzt, um seinem Schulfreund zu helfen. Beim Festival in Locarno wurde er 1989 mit dem Bronzenen Leoparden ausgezeichnet. Drehort des Filmes war ein kleines Dorf, das 1990 durch ein schweres Erdbeben verwüstet wurde. Hier drehte Kiarostami auch Und das Leben geht weiter (Life and nothing more, 1990). Vater und Sohn machen sich in einem kleinen Renault auf, um durch völlig zerstörte Gebiete zu dem Dorf zu gelangen, wo sie den kleinen Ahmet zu finden hoffen. Eine Reise, geprägt von Hoffnung und Überlebenswillen in einer absurden Welt, beginnt. In Cannes bekam der Film 1992 den Roberto Rosselini-Preis. Beide Filme, die in den kommenden Monaten in Hamburg anlaufen werden, sind in einer Preview heute abend im Abaton in Anwesenheit des Regisseurs zu sehen.(Abaton, 20 Uhr: Wo ist das Haus meines Freundes, 22.30: Das Leben geht weiter)

Come Back Africa, 1959 gedreht von dem amerikanischen Regisseur Lionel Rogosin, gehört inzwischen zu den Klassikern des südafrikanischen Films. Ein Minenarbeiter versucht sich gegen die Apartheid zu wehren und zerbricht daran. Der Film, der zum Teil mit versteckter Kamera gedreht werden mußte, ist auch Miriam Makebas Film-Debut. (Lichtmeß, 19.11., 21 Uhr)

Die Geschichte eines ehemaligen Berufssoldaten erzählt der 1990 von der britischen Regisseurin Elaine Proctor gedrehte Film On The Wire. Nach acht Jahren in der Armee versucht er in ein normales Leben zurückzufinden, aber Normalität gibt es nicht Südafrika. (Museum für Völkerkunde, 24.11., 18.30Uhr; Lichtmeß, 26.11.,21Uhr)

1Ein bißchen gruseln kann man sich auf dem Friedhof der Kuscheltiere II. (Ufa, Oase, Kino-Center, City, Gloria, Hansa-Kinocenter)

jk