■ Heute im Populären Konzertsaal
: Rubicon vs. Status Quo

HEUTE IM POPULÄREN KONZERTSAAL

Rubicon vs. Status Quo

Ende letzten Jahres ging ein Wehklagen durch die eh sehr depressive Gruftie-Gemeinde. Carl Mc Coy, Sänger der Fields of the Nephilim, hatte die untoten Cowboys mit den großen Hüten verlassen, um sich einer Solo-Karriere zu widmen. Damit war das Ende der langlebigsten aller Friedhofscombos besiegelt, und die verbliebenen Bandmitglieder waren zunächst etwas ratlos. Mit neuem Sänger Andy Delany probte man eine Weile als Hexagram 69 herum, erfolglos. Nun kommt die Band mit neuem Konzept als Rubicon wieder, aber die „neuen Fields“ werden ihre alten Fans wohl kaum wieder zu kollektiven Depressionen verleiten. Auf ihrem ersten Album „What starts, ends“ werden wesentlich eingängigere Töne angeschlagen, die eher an Marillion als an den Schwarzkittel-Sound der frühen Achtziger erinnern. Ob die Grufties ihnen trotzdem die unsterbliche Treue halten? Immerhin wurde als Support die deutsche Band Love Like Blood verpflichtet. Und die klingen so unverschämt nach den alten Sisters und Fields, daß den Grufties doch noch die Tränen über die bleichen Backen laufen werden. Die fröhliche Trauerfeier startet heute um 20.00 Uhr im Modernes. StErn

Wenn sich ein Produkt verkaufen soll, sind Wiedererkennungswert und Verläßlichkeit entscheidend. Der Kunde will wissen, was ihn erwartet. Das ist auch das Erfolgsrezept der britischen Boogie- Rocker
Status Quo. Seit 25 Jahren veröffentlichen Mike „Francis“ Rossi und Rick Parfitt eine Single nach der anderen — als letzte der Urbesetzung. Status Quo erscheint immun gegen musikalische Veränderungen. Mal etwas flinker (“Rocking All Over The World“), mal gesetzter (“In The Army Now“), aber immer demselben Akkordschema folgend, fanden bislang über 40 Titel ihren Weg in die britischen Charts. Auch wenn Parfitt mit seiner jetztigen Figur kaum wieder, wie Anfang der 80er, als nur mit Gitarre bekleideter Mädchenschwarm posieren wird; auch wenn Francis Rossi neidisch auf den Haaransatz seines Wachsdoubles bei Mde Tussaud blicken dürfte: Status Quo wird heute abend wieder genauso abrocken wie immer. Mit Firehouse aus Texas als Gast in der Stadthalle (20 Uhr). lr