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Insider unter sich

■ Kongreß der alternativen Rundfunkinitiativen: Jammern und Klagen

: Jammern und Klagen

Lag es an der gescheiterten Direktübertragung der Veranstaltung, am verkaufsoffenen Samstag oder an der Demo in Mölln? Die VeranstalterInnen des Fachkongresses der AG Radio, Zusammenschluß von neun alternativen Rundfunkinitiativen, blieben weitgehend unter sich. Wer am Samstag trotzdem den Weg zum Unicampus fand, hat es nicht bereut. Neben Workshops, Büchertischen und Musik machte dieser Kongreß seinem Motto „Perspektiven und Probleme nichtkommerzieller Radios“ alle Ehre.

Da wurde nicht über n-tv, den neuen Newskanal, über SAT 1 und TELE 5 diskutiert. Mögliche Gelder der Kulturbehörde, das neue Hamburger Mediengesetz und der Offene Kanal beherrschten die Diskussion. Besonders der Sender für Hobbydiscjockeys und Radioamateure entwickelte sich zum Dauerbrenner der Veranstaltung. Kein Workshop, kein Gespräch, ohne daß der Sender von der Stresemannstraße erwähnt wurde. Verständlich, ist der Offene Kanal doch bislang die einzige Möglichkeit der AG, sich im Äther Gehör zu verschaffen.

„Doch wie lange noch?“ fragt sich Regine Müller, Aktivistin beim radio-st.-pauli-Nachfolgeprojekt „Loretta“. Die FunkerInnen sind fest davon überzeugt, daß der Chef des Offenen Kanals, Wolfgang Ebersberger, den Antrag der AG Radio auf feste Sendezeiten ablehnen wird. Da beruhigt auch der Verweis des Offenen Kanals auf die gültige NutzerInnenordnung nicht. Diese scheint zwar mit ihrem Passus „Besondere Sendezeit wird für Gruppen zur Verfügung gestellt“ allen Ängsten die Grundlage zu nehmen. Aber eben „nur scheinbar“, wie Peter Fux von „Radio Bergedorf“ zu bedenken gibt; denn der Kanal-Chef ändere die Verordnung nach Gutdünken. Grund der ganzen Aufregung: Der Kanalchef soll auf einer NutzerInnenversammlung im Oktober dem Gruppenantrag der AG auf feste Sendezeit keine Chance gegeben haben. „Ein Mißverständnis“, wie Ebersberger betont. Martin Busche

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