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„AKW-Betreiber verharmlosen“

■ Schmitz-Feuerhake: Harte Kritik wegen Krebs bei Krümmel

Verharmlosung und unvollständige Informationen über Betriebsstörungen hat die Physikerin Inge Schmitz- Feuerhake den Betreibern des Atomkraftwerks Krümmel vorgeworfen. Noch immer würden die PreussenElektra und die Hamburgischen Elektricitäts-Werke (HEW) eine erhöhte radioaktive Belastung am Kraftwerk im September 1986 herunterspielen. Der Zwischenfall könne durchaus etwas mit den häufigen Leukämieerkrankungen in der nahegelegenen Samtgemeinde Elbmarsch zu tun haben.

Noch immer sprächen die Betreiber von einer durch Windstille hervorgerufenen natürlichen Radon-Konzentration. Dieses „Lügenmärchen“ sei wissenschaftlich überhaupt nicht haltbar. „Soviel Radon kann niemals in der freien Natur vorkommen. Es muß eine bisher nicht bekannte Störung gegeben haben“, sagte Schmitz-Feuerhake. Die Physikerin ist maßgeblich an der Suche nach den Ursachen für die Leukämieerkrankungen bei Kindern in der Elbmarsch beteiligt. Ihre These ist, daß die Leukämie durch erhöhte Radioaktivität aus dem AKW Krümmel verursacht worden ist.

Im Göttinger Isotopenlabor wird untersucht, ob radiographisch festgestellte Schwärzungen in Baumscheiben aus der Elbmarsch tatsächlich auf radioaktives Tritium zurückzuführen sind. Das Sozialministerium in Hannover hatte vorige Woche erklärt, der Strahlenverdacht sei „eine heiße Spur“, aber noch nicht bewiesen. dpa

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