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Rechte Gewalt löst Trauma aus

Berlin. Die rechtsextremistischen Ausschreitungen gegen Ausländer und Juden haben bei vielen jüdischen Mitbürgern eine „reale Verfolgungssituation“ ausgelöst. Diese Ansicht vertrat die jüdische Psychologin Anath Sieff. Die Therapeutin, die sich mit dem großen Leidensdruck ehemals verfolgter Juden befaßt, sprach von einer „Retraumatisierung“ der einstigen Opfergruppe. Einige Menschen, darunter ein ehemaliger Auschwitz-Häftling, fürchteten sich inzwischen bei ganz banalen Alltagsereignissen, sagte Frau Sieff. Symptome seien starke Apathie, Depression, Isolation und Kommunikationsstörungen. Viele jüngere jüdische Mitbürger würden derzeit auch an Auswanderung aus Deutschland denken. Rechtsextreme Angriffe, so die Psychologin, würden immer noch verharmlost. Rechtsradikale dürften nicht als „jugendliche, orientierunglose Rabauken“ gelten, sondern müßten als „organisierte Gefahr“ betrachtet werden.

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