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„Sieg“ – Nein danke

■ Der SC Freiburg wünscht sich umweltverträgliche Anfeuerung

Freiburg (taz) – Nicht allein mit ihrem sympathischen Offensivfußball hat die Mannschaft des SC Freiburg im vergangenen Jahr für einiges Aufsehen gesorgt. Zum Rückrundenstart gegen den VfB Oldenburg bewies das Team des Zweitliga-Spitzenreiters jetzt einmal mehr, daß seine Qualitäten nicht allein fußballerischer Natur sind. In einem von Spielern und Trainer an die Fans gerichteten Flugblatt, das im Stadion verteilt wurde, hieß es: „Zeigt, daß ihr mit Schlägern und brutalen Brandstiftern nichts zu tun habt. Helft Ausländern, wenn sie angegriffen werden.“

Außerdem wandte sich Coach Volker Finke in der Stadionzeitung auch „an die kleine Gruppe, die in letzter Zeit öfter Trommel- Stakkato mit 'Sieg...Sieg...Sieg‘- Gebrüll inszeniert hat“. Die Forderung des Trainers: „Überlegt Euch bitte andere Formen der Anfeuerung.“ Hintergrund dieser Aktion, so der Freiburger Mannschaftskapitän Uwe Spies, waren mehrere Gespräche im Mannschaftskreis. Die Spieler hatten dort geäußert, daß sie bei solchen martialischen Anfeuerungsrufen, wie sie seit der Fußballweltmeisterschaft in Italien 1990 vor allem in den Fußballstadien und beim Tennis-Davis-Cup in Mode gekommen sind, auch keine Lust mehr hätten, sich nach dem Spiel bei den Fans mit dem obligatorischen Hände-Abklatschen zu bedanken.

Der Trainerappell hatte Erfolg. Gegen den VfB Oldenburg gab es kein „Sieg“-Gebrüll, einen begeisternden 6:1-Erfolg und anschließend die übliche Dankprozedur. Na also. Ulrich Fuchs

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