: Verständnis in Polen
■ Neues Asylrecht „nicht überraschend“
Warschau (dpa) – In Warschau wurde der Bonner Kompromiß zum Asylrecht mit Verständnis, aber nicht ganz ohne Sorge aufgenommen. Der Sprecher des Außenministeriums, Grzegorz Dziemidowicz, sagte am Dienstag: „Wir kennen das Problem seit geraumer Zeit, und die jetzt angestrebte Lösung ist nicht überraschend.“ Als europäisches Problem mache die Flüchtlingsfrage länderübergreifende Absprachen und Lösungen erforderlich. „Man kann nicht die ganze Verantwortung und finanziellen Lasten auf uns abladen.“ Polen und die ČSFR seien weder finanziell noch organisatorisch einer eventuellen Welle von Asylsuchenden gewachsen, die versuchen könnten, über beide Staaten ins reiche Westeuropa zu gelangen.
Bisher haben Flüchtlinge in Polen nur in Ausnahmefällen Asylanträge gestellt. Polen ist für die meisten nur ein Transitland auf dem Weg nach Westeuropa. Das größte Problem bilden gegenwärtig Bürger Rumäniens und Bulgariens, die versuchen, schwarz über die deutsch-polnische Grenze zu gelangen. In diesem Jahr hat die Bundesrepublik aufgrund des bestehenden Rückführungsabkommens etwa 24.000 Personen zurückgeschickt. Sie bekommen einen Paßvermerk, der sie dazu verpflichtet, das Land zu verlassen. Die meisten ignorieren dies und versuchen erneut, die Grenze zu überqueren.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen