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Wer kriegt den Zuschlag?

■ Bebauung Pepermölenbek: Anwohner legen Konzept vor

: Anwohner legen Konzept vor

Vor zwei Jahren gab es seitens der Stadt Bestrebungen, das Spielplatzgrundstück am Pepermölenbek im Sanierungsgebiet „S1 — St. Pauli-Süd“ an einen Investor zu verscherbeln. Ein schwedischer Konzern hatte bereits das Interesse angemeldet, dort einen riesigen Büroklotz hinzusetzen, bis sich die AnwohnerInnen Ende 1991 zu Wort meldeten.

Daraufhin ging die Bezirksversammlung Altona einen bislang einzigartigen Weg. Den AnwohnerInnen wurde in einem Pilotprojekt eine sogenannte „Anwaltsplanung“ zugestanden. Im Klartext: Ein Architektenbüro wird beauftragt, die Wünsche und Bedürfnisse der St. PaulianerInnen in ein sinnvolles städtebauliches Konzept zu kleiden.

Dieses Konzept ist nun fertiggestellt, soll am kommenden Montag im Sanierungsausschuß eingebracht werden. Es sieht eine neue Trassenführung und Verkehrsberuhigung für die Region vor, die Wohnstraßen sollen künftig nur noch von AnwohnerInnen genutzt werden — „damit die Touristen nicht mehr ihre Autos in unseren Straßen wegwerfen können.“

In der Randbebauung sollen Kleingewerbe und diverse Sozialeinrichtungen untergebracht wer-

1den. Außerdem sollen eine Arztpraxis, eine Sozialstation und eine Tagespflegeeinrichtung sowie Kindertagesstätten entstehen. Eine Anwohnerin: „Die kirchliche Kindertagesstätte hier im Viertel hat 90 Plätze. Über 200 stehen noch auf der Warteliste.“

Scharf auf das Grundstück ist

1aber auch Immobilienhändler Claus Becker, der derzeit große Teile des Kiezes aufkauft. Er wird am Montag ein von einer alternativen Architektin ausgearbeitetes Gegenkonzept in den Sanierungsausschuß einbringen, das unter anderem Wohnungsbau für Gruner+Jahr-MitarbeiterInnen vorsieht. Kai von Appen

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