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Grüne schlucken Airport-Entscheid

■ Landesvorstand und Beiräte fügen sich in den Senatsvorschlag

Der grüne Landesvorstand und die Beiratsmitglieder der Grünen schlucken den Senatsvorschlag zur Erweiterung der Betriebszeiten des Bremer Flughafens. Das ist das wichtigste Ergebnis eines Treffens vom Dienstag abend. Vorstandsmitglied Mareike Molkewehrum erklärte: „Es gibt derzeit keine Mehrheit dafür, die Flughafenfrage zur Koalitionsfrage zu machen.“

Etwas anderes als „Balsam für die grüne Seele“ käme bei einem Veto der Grünen wohl auch nicht heraus, erklärte Molkewehrum weiter. Der Landesvorstand wolle aber noch prüfen, ob die Starts ab 6.00 Uhr auf Werktage beschränkt bleiben können. Auch mögliche Konsequenzen des neuen EG- Rechtes auf den Flughafen Bremen sollen noch einmal durchleuchtet werden.

„Verärgert sind wir vor allem, weil doch schon alles entschieden ist“, beklagte Beiratsmitglied Lisa Wagalla aus Huchting. Die Beiratsmitglieder hätten den Landesvorstand deutlich auf die ablehnenden Voten der drei Beiräte Huchting, Obervieland und Neustadt aufmerksam gemacht. Die Beiräte befürchten außerdem, daß mit dem Senatsvorschlag die Türen für weitere Fluggesellschaften geöffnet werden.

Konsequenzen des EG-Rechtes auf die Geschäfte beim Bremer Flughafen gibt es nach Auskunft der Wirtschaftsbehörde nicht. „Die EG-Richtlinie sagt nur, daß alle Flugunternehmen gleich behandelt werden müssen“, faßt Behördensprecher Dirk Petrat die Richtlinie „über den Zugang von Luftfahrtunternehmen der Gemeinschaft für Strecken des innergemeinschaftlichen Flugverkehrs“ zusammen. Im Klartext: Europäische Fluggesellschaften müßten zunächst Wartungshallen in Bremen bauen, bevor sie bei Verspätung bis Mitternacht einfliegen dürften. mad

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