: Neue Studien sprechen AKWs nicht frei
■ Leukämie in der Elbmarsch durch Atomanlagen?
Die Atomanlagen in der Elbmarsch stehen nach Meinung des Kieler Toxikologen Prof. Otmar Wassermann weiterhin im Verdacht, für die hohe Rate an Leukämie-Erkrankungen in der Nähe von Geesthacht verantwortlich zu sein. „Die Forschungsergebnisse müssen noch von anderen Labors nachvollzogen werden“, sagte Wassermann als Leiter der schleswig-holsteinischen Untersuchungskommisssion zur Aufklärung der Leukämiefälle in Kiel. Das Isotopenlabor der Universität Göttingen hatte am Vortag Meßergebnisse vorgelegt, die keinen Hinweis auf eine erhöhte Radioaktivität im Umfeld der beiden Atomanlagen geben.
Wassermann zeigte sich darüber verwundert, daß „eine Probe, in der vermutlich das meiste drin ist“, noch nicht untersucht wurde. Erste Hinweise durch ein „Autoradiogramm“ eines Münchener Instituts, bei dem angeblich radioaktives Tritium durch Schwärzung eines Röntgenfilms auf Baumscheiben nachgewiesen worden war, sei kein Beweis. Auch Untersuchungen der Universität Kiel, bei denen per Autoradiogramm keine Tritium-Häufung festgestellt worden sei, könne kein Beweis sei, meinte der Forscher.
In offenen Briefen an Schleswig-Holsteins Energieminister Günther Jansen und den Hamburger Umweltsenator Fritz Vahrenholt sprach Robin Wood dagegen von einer „immer dichter werdenden Beweiskette“ gegen das Kernkraftwerk Krümmel und das Atomforschungszentrum GKSS. dpa
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