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HIV-Forschung ohne Unterdruck

■ Uni Göttingen verfügt nur über unzureichendes Labor

Berlin (taz) – Ein Wissenschaftler der Göttinger Universität soll in einem nicht dafür genehmigten Labor Untersuchungen von HIV- infizierten Proben vorgenommen haben. Die Abteilung „spezielle medizinische Mikrobiologie“ verfügt über keinen Raum der Sicherheitsstufe 3 mit Unterdruck, wie es für die Arbeit mit HIV-Viren seit Sommer 1990 vorgeschrieben ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen das Gentechnikgesetz. Der Sprecher der Universität, Frank Woesthoff, schob gestern gegenüber der taz die Verantwortung für das nicht entsprechend ausgestattete Labor dem Landesministerium in Hannover zu: Der Neubau werde bald fertig. Außerdem seien alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen eingehalten worden. „Wir hielten es nicht für vertretbar, die Behandlung der Patienten einzustellen“, so Woesthoff. Die Untersuchungen dienen nach seiner Darstellung dazu, den Erfolg der Therapie für den einzelnen Patienten zu beobachten. Ob in dem Labor weiter untersucht wird und wie sich die Uni zu dem Forscher stellt, wollte Woesthoff nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft meldete, über Gesundheitsschäden von Mitarbeitern sei bisher nichts bekannt; die Genehmigung für ein neues Labor sei im Oktober beantragt worden. aje

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