: Kabarett für guten Zweck
■ Herrchens Frauchen benefizen beim Wintertheater für Hamburg Leuchtfeuer
benefizen beim Wintertheater für Hamburg Leuchtfeuer
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2Am zweiten Weihnachtstag bekomme man ja nun wirklich nichts mehr runter, Geschenke umtauschen könne man auch noch nicht, meint Gunter Schmidt vom Musiktheater-Kabarett Herrchens Frauchen. Da biete es sich doch an, einen netten Abend zu Gunsten einer guten Sache zu verbringen.
Mit der Benefiz-Veranstaltung Keine Zeit, allein zu bleiben soll nicht nur Geld gesammelt werden, Herrchens Frauchen wollen auch der Ausgrenzung von Menschen mit HIV und AIDS entgegenwirken. Zu diesem Zweck spielen Lisa Politt und Gunter Schmidt, die in diesem Jahr in Mainz mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurden, Höhepunkte aus ihren Programmen. Verstärkung bekommen sie von befreundeten Künstlern. Mit von der Partie sind Die Strombolis mit ihren außergewöhnlichen musikalischen Happenings. Unterstützt werden sie auch vom Musikkabarett Aprillfrisch/MäGäDäm/ Schwarz, das gerade mit dem Märchenmusical Arriman der Schreckliche auf Kampnagel Furore macht.
Der Erlös fließt der Planung eines AIDS-Hospizes in Hamburg und der Pflege aidskranker Menschen zu. Genauer mag Gunter Schmidt den Empfänger der Mittel nicht festlegen. Denn das bestehende Konzept für die dringend erforderliche Einrichtung eines solchen Hospizes muß erst noch mit den Beteiligten abgestimmt werden. Auch ein geeignetes Haus ist bisher nicht gefunden. Angesichts des großen Bedarfs muß es jedoch schnell gehen. Noch im ersten Halbjahr 1993 möchte die Initiative „Hamburg Leuchtfeuer“ ein Hospiz mit 20 Pflegeplätzen eröffnen, sagt Jörg-Martin Adler, Geschäftsführer der AIDS-Pflegevereins HIG e.V.
„Hamburg Leuchtfeuer“, hinter dem neben der HIG auch die Aids- Hilfe Hamburg und der schwule Info-Laden Hein&Fiete stehen, orientiert sich am Londoner Vorbild „Lighthouse“. Das Hospiz soll auch in Hamburg Baustein eines umfassenden Beratungs- und Betreuungsangebotes für Menschen mit HIV und AIDS werden. Also: Keine Zeit allein zu bleiben.Werner Hinzpeter
26.12.92, 20.30 Uhr, Kampnagel, K6
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