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„Keine Perspektive“

■ Harald Schmid gegen DDR-Trainer

Berlin (dpa) – Nach Professor Hans Lenk, der, enttäuscht von der ungeheuren Inkompetenz der Sportfunktionäre, seinen Sitz im Nationalen Olympischen Komitee zurückgegeben hat, platzt so langsam auch Harald Schmid der Geduldsfaden. Der fünffache Leichtathletik-Europameister hat das Präsidium des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) scharf kritisiert und ihm Ausgrenzungpolitik vorgeworfen. „Pläne habe ich schon lange. Sie liegen ausgearbeitet in der Schublade. Aber niemand will sie sehen“, erklärte der 35jährige, „Ich sehe keine Perspektive.“ Als „Armutszeugnis für die Führungskraft eines Unternehmens“ bezeichnete Schmid die Äußerungen von DLV-Präsident Helmut Meyer. Der hatte gesagt, er müsse sich als Pharisäer bezeichnen, wenn er den letzten DDR- Cheftrainer Bernd Schubert entlasse, denn auch im Westen sei gedopt worden. „Wenn ich eine Chance habe, eine schwache Stelle auszuschalten, dann tue ich das auch“, meinte Schmid und fügte hinzu: „Ich denke, daß man sich über die Qualitäten Schuberts nicht zu unterhalten braucht. Ich habe Urteile durch ein ordentliches Gericht gelesen. Ich würde mir diesen Mann nie leisten.“ Schmid bezweifelt den Sinn, Trainer aus dem DDR-Sportsystem weiter zu beschäftigen: „Längst müßte man wissen, daß diese Erfolge durch unerlaubte Mittel zustandegekommen sind.“

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