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Ab ins Dritte

■ NDR-Regional-Programme weichen ab heute den werbeträchtigen Soft-Serien

weichen ab heute den werbeträchtigen Soft-Serien

Die ARD auf den Spuren der Privaten und auf der Suche nach neuen Werbeeinnahmen: Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verbannen ihre regionalen Informationssendungen ab heute ins dritte Programm und schaffen so im ersten Kanal Platz für werbeträchtige Soft-Serien. Grund: Die Reklameeinnahmen der ARD sind im vergangenen Jahr erheblich gesunken. Rund 60 Millionen sollen in den öffentlich-rechtlichen Kassen fehlen.

Für Norddeutschlands Regional- Fernsehgucker bedeutet das: Umschalten. Hamburger Journal, Hallo Niedersachsen, Schleswig-Holstein- Magazin und Nordmagazin (Mecklenburg-Vorpommern) werden in den jeweiligen Bundesländern künftig von 19.30 Uhr bis 20 Uhr auf N3 ausgestrahlt.

Zwei Vorteile: Die Regionalsendungen werden künftig nicht mehr von Werbeblöcken umrahmt und sind deshalb rund zehn Minuten länger als bisher. Zehn Minuten, die im Hamburg-Journal durch eine tägliche Reportage und durch ein sogenanntes „Stadtgespräch“ über ein aktuelles Thema gefüllt werden sollen.

Hamburg-Journal-Chef Manfred Schröter bewertet den Werbezwangs-Umzug seiner Sendung aufgrund des Zeitgewinns eher positiv und hofft darauf, die bisherige Einschaltquote (elf Prozent) steigern zu können. Schröters neuer Chef, Landesfunkhausdirektor Winfried Scharlau - seit 1. Januar im Amt -, warnt allerdings in der Hauspostille NDR-Magazin vor allzu großen Erwartungen: Der Umzug, so Scharlau, „wird uns sicher einige Zuschauer kosten.“

So ganz ohne Informationen aus Norddeutschland müssen die Serien-Fans im ersten Programm allerdings nicht auskommen. Um 19.45 Uhr wird dort künftig „NDR-Aktuell“ ausgestrahlt, eine Kurznachrichtensendung, die sich als Nachfolgerin der „Berichte vom Tage“ versteht. uex

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