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Der Graf kommt zur Herrenwette

■ Edzard Reuter spricht über Deutschland und Bremen

Daimler-Chef Edzard Reuter und Graf Henckel von Donnersmarck, Leiter des Katholischen Hilfswerkes in Düsseldorf, sind Ehrengäste bei der 164. Bremer „Eiswette“. Zu der Traditionsfeier am dritten Sonnabend im Januar, in deren Mittelpunkt die „Deutschland- und Bremen- Rede“ steht, werden mehrere Hundert Gäste aus dem In-und Ausland in der Hansestadt erwartet. Das Stiftungsfest am 16. Januar soll nach Angaben der Veranstalter dazu dienen, freundschaftliche Bande zu stärken oder neue Freunde zu gewinnen, denn „Bremen braucht Freunde — nicht zuletzt zur Wahrung seiner Selbständigkeit“.

Im vergangenen Jahr war der brandenburgische SPD-Politiker Manfred Stolpe der Einladung der Eiswettgenossen nach Bremen gefolgt. 1990 war die Veranstaltung erstmals zu Friedenszeiten im eigenen Land - wegen des Golfkrieges — abgesagt worden.

Zehn Tage vor dem Stiftungsfest wird nach dem Brauch von 1829 am Weserufer im Beisein von zahlreichen Schaulustigen gewettet, ob der Fluß zufriert oder nicht. Der berühmte Eiswettschneider stellt fest, ob „die Weser steiht oder geiht“. Eine offene Weser war für die Kaufleute im 19. Jahrhundert Symbol eines weltweit freien Warenaustausches, Zufrieren bedeutete schlechte Geschäfte.

Heute plumpst das tapfere Schneiderlein meist ins kalte Wasser, weil die begradigte und vertiefte Weser nur noch in Ausnahmefällen zufriert. Beim Stiftungsfest wird inzwischen per Los entschieden, wer wie wettet. Die Erlöse gehen an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen. dpa

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