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Prozeßbeginn wg. Tankstellenmord

Vor einer Schwurgerichtskammer des Hamburger Landgerichts hat gestern der Mordprozeß gegen zwei Männer begonnen, die im November 1991 ein Tankstelle überfallen und auf ihrer Flucht einen sie verfolgenden Privatdetektiv erschossen haben sollen. Die Verhandlung wurde nach einer halben Stunde auf Mittwoch vertagt. Die Verteidigung hatte die Überprüfung des Gerichts beantragt, da andere Ersatzschöffen als geplant benannt worden waren.

Mit drei gezielten Schüssen in den Kopf sollen die beiden Angeklagten, 31 und 24 Jahre alt, den Privatdetektiv getötet haben. Er war während des Überfalls auf die Tankstellen-Station gefahren. Als sich die Räuber mit 3000 Mark Beute aus dem Staub machen wollten, nahm der Detektiv die Verfolgung auf.

Zum Justizskandal wurde der Fall, als die beiden mutmaßlichen Mörder bei einer routinemäßigen Haftprüfung des Hanseatischen Oberlandesgerichts (OLG) nach einem halben Jahr aus der Untersuchungshaft entlassen wurden. Ein Prozeßtermin hatte vor der Großen Strafkammer 1 wegen Überlastung nicht in angemessener Zeit anberaumt werden können. Die Überlastung sei kein „besonderer Grund“, beide Angeklagte in Haft zu halten, so das OLG.

Mit einem Urteil wird nicht vor Anfang April gerechnet. dpa

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