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Zensur in Ägypten

■ Laizistische Schriftsteller verboten

Kairo (AFP) – Sechs Monate ist es her, daß Farag Foda von radikalen Islamisten getötet wurde. Jetzt mußte der ägyptische Schriftsteller und Vordenker des Laizismus zum zweiten Mal sterben: Auf Anweisung der höchsten Instanz der Sunniten, El Azhar, wurde der Verkauf seiner gesammelten Werke in ganz Ägypten verboten. Nur drei Tage nach ihrem Neuerscheinen waren Fodas Schriften vor einem Monat aus Buchhandlungen entfernt worden.

Auch Arbeiten anderer Autoren wurden auf Geheiß von El Azhar verboten. Darunter waren ein Roman von Edouard Kharrat sowie ein Band von Hassan Teleb. Schon oft war in den vergangenen Jahren der Verdacht aufgetaucht, Mitarbeiter von El Azhars „Zentrum für islamische Forschung“ verfügten über gute Kontakte zum staatlichen Sicherheitsdienst. Ihn sollen sie aufgefordert haben, unliebsame Bücher aus dem Verkehr zu ziehen.

Am 26. Januar soll in Kairo das Internationale Bücherforum eröffnet werden. Während dieser Veranstaltung waren im vergangenen Jahr acht Werke auf Geheiß von El Azhar unterdrückt worden, was zu Protesten gegen die Zensur geführt hatte. Mona Salem

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