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Suizid angedroht

■ Mordfall Ahrensbök: Täter nicht ausgeliefert

: Täter nicht ausgeliefert

Neue Entwicklungen im Mordfall Ahrensbök bei Lübeck: Die Bundesrepublik hat ein Rechtshilfeersuchen an die Türkei gestellt, nachdem der mutmaßliche Täter Fehim Ince im südtürkischen Mersin festgenommen worden ist.

Ein Polizeisprecher widersprach gestern der Darstellung des Verhafteten, der behauptet hatte, er habe nach einem Streit um Fremdenhaß in Deutschland unter Alkoholeinfluß die Pistole gezogen und geschossen. Nach dem Tatortbefund seien vier der fünf Opfer von Ahrensbök-Tankenrade im Schlaf getötet worden, betonte die Kriminalpolizei. Lediglich das fünfte Mordopfer muß etwas bemerkt haben. Die Leiche des 80jährigen Willi Scheil war im Flur des Einfamilienhauses gefunden worden.

Der 50jährige Türke hatte betont, er habe nur die Bekannte seiner Freundin töten wollen. Sie habe ihm im Streit um Fremdenhaß in Deutschland gesagt, er sei „kein Mensch, sondern ein Türke, ein Tier, ein schmutziger Hund“. Daß er auch seine Freundin Renate Scheil, die zehnjährige Tochter der Bekannten sowie die Scheil-Eltern getötet habe, habe er später erst aus Zeitungsberichten erfahren.

Ince kündigte laut türkischen Presseberichten an, er werde für den Fall seiner Auslieferung Selbstmord begehen. Er sei bereit, die schlimmste Strafe in der Türkei zu ertragen, um nicht den Deutschen übergeben zu werden.

Nach Angaben der Behörden in der Türkei soll dem 50jährigen nun der Prozeß in seiner Heimat gemacht werden. Zwar gibt es zwischen der Bundesrepublik und der Türkei ein Auslieferungsabkommen. Dies gilt jedoch nur für Personen, die in dem jeweiligen Land als Ausländer gelten. Falls Ince in der Türkei des vorsätzlichen Mordes für schuldig befunden wird, droht ihm nach türkischem Recht die Todesstrafe. Allerdings ist noch ungewiß, ob im Prozeß auch Elemente des deutschen Strafrechts in die Strafzumessung einfließen werden. dpa

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